Ist Fremdgehen wirklich so schlimm?
Willkommen im 21. Jahrhundert. Tinder ist eine von vielen Möglichkeiten, jemanden zu finden, mit dem es schnell zur Sache geht. Matchen, Chatten und Daten ist das Programm. Als Plattform für Singles ist die App weit verbreitet und behauptet, jeden Tag 26 Millionen Matches zu produzieren. Zwei Menschen, die sich anhand eines Profils in der App mit einem Like versehen. Haben beide zugesagt, kann man über Tinder chatten und später den anderen treffen. Ergibt sich im echten Leben dann auch ein Match, dann ist es mit dem Daten noch nicht vorbei. Auch wenn sich in erster Linie Singles registrieren kommt es bei solchen Datingapps und ähnlichen Plattformen natürlich auch vor, dass sie nicht gelöscht werden, wenn man in einer Beziehung ist. Auf diesem Weg hat man leicht Zugang zu etlichen potentiellen Partnerinnen. Der Seitensprung ist heute wohl einfacher, als je zuvor, aber ist Fremdgehen wirklich so schlimm?
Schnelles Date
Das Internet ist Fluch und Segen gleichzeitig. Als Anwender hat man Zugriff auf die verschiedensten Plattformen und kann unterschiedliche Kommunikationswege zur Partnersuche einsetzen. Ähnlich wie bei TV-Formaten wir der Bachelor stehen potentielle Partnerinnen und Partner Schlange. In den Profilen präsentieren sie sich von ihrer besten Seite und eine Kontaktaufnahme ist meist nicht weiter entfernt, als ein Klick. Einmal angemeldet kann man allerdings auch passiv kontaktiert werden. Auch wenn man garnicht auf der Suche ist kann es passieren, dass man gefunden wird. Wirkt die Frau, die sich da meldet, interessant, dann braucht man einen starken Willen um sich nicht auf ein Spiel einzulassen. Ein Spiel mit dem Feuer, gefährdet man damit doch die aktuelle Beziehung. Die wenigsten Beziehungen überstehen ein Fremdgehen.
Gründe für das Fremdgehen
Glaubt man den Studien, dann steht Wut als Grund für Fremdgehen sehr weit oben auf der Liste. Realistischer und wahrscheinlich häufiger erscheinen allerdings andere Gründe. So ist die Begierde wohl ein starker Motivator. Auch der Wunsch nach Abwechslung kann ein Grund für das Fremdgehen sein. Ist man ständig wechselnde Partner gewöhnt, dann kann man das gegenseitige Kennenlernen und das Erleben ganz unterschiedlicher Verhaltensweisen im Bett vermissen. Auch die Situation kann den Ausschlag geben. Der klassische One-Night-Stand unter dem Einfluss von Alkohol ist genausowenig eine Seltenheit, wie einfach die Steigerung des Selbstwertgefühls. Eine schöne Frau zu verführen kann das Selbstbewußtsein steigern. Neben diesen, eher körperlichen, oder sehr oberflächlichen Bedürfnissen, die man mit dem Seitensprung deckt, gibt es aber auch andere, schwerwiegendere Gründe.
Etwas fehlt
Hat man in der Beziehung das Gefühl, dass etwas fehlt, dann ist dies meist der Anfang von Ende. Das Gefühl, mit dem falschen Partner zusammen zu sein, das Vermissen von Zärtlichkeiten, oder einfach die Tatsache, dass man zu wenig Sex hat, sind Indizien dafür, dass es ein Problem gibt. Entscheidet man sich aus solchen Gründen für einen Seitensprung, dann ist dies ein klarer Schritt aus der Beziehung. Im Geheimen baut man eine Beziehung zu einer neuen Partnerin auf und bekommt dort, was in der eigentlichen Beziehung fehlt. Geht man regelmäßig fremd, oder bemerkt, dass hat den Verdacht, dass die Partnerin das tut, dann scheint in der Beziehung etwas nicht in Ordnung zu sein.
Partnerschaft
Ist man relativ ungebunden, also haben beide Partner eine eigene Wohnung und ist auch sonst der Besitz getrennt, dann ist eine Trennung einfach und schnell. Geht einer der beiden fremd und steckt mehr dahinter, dann ist eine rasche Trennung die beste Entscheidung. Allerdings gibt es auch Situationen, in denen eine Trennung sehr schwerwiegende Folgen hat. Die gemeinsame Wohnung, vielleicht ein gemeinsamer Kredit und vor allem aber gemeinsame Kinder sind Gründe, warum eine Trennung nicht immer die beste Entscheidung ist. Auch in jungen Beziehungen kann es Sinn machen, an der Beziehung zu arbeiten und sie zu retten.
Klarheit verschaffen
Der erste und wichtigste Schritt ist es, sich Klarheit zu verschaffen. Vermutet man, dass die Partnerin fremdgeht, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten die Fakten aufzudecken. Es besteht die Möglichkeit eine gute Detektei zu beauftragen. Der professionelle Detektiv kann unauffällig herausfinden, was die Partnerin in ihrer Freizeit macht. Geschultes Personal observiert die verdächtige Partnerin und legt gegebenenfalls auch stichhaltige Beweise vor. Eindeutiges Material, das die Fakten belegt, kann etwa bei einer Scheidung sehr wichtig sein. Mit aktueller Abhörtechnik und Digitalfotografie lassen sich solche Beweise vom Experten leicht erstellen. Die Partnerin selbst zu beschatten ist ebenfalls eine Möglichkeit, die aber nicht zu empfehlen ist. Einerseits kann man leicht entdeckt werden und andererseits ist es ohne entsprechende Ausrüstung unmöglich festzustellen, was sich hinter verschlossenen Türen abspielt.
Kavaliersdelikt
Allerdings sind es im Regelfall wir Männer, die fremdgehen und uns die Frage aus dem Titel stellen. Ist Fremdgehen wirklich so schlimm? Der Seitensprung ist kein Kavaliersdelikt und grundsätzlich nicht in Ordnung. Betrügt man seine Partnerin vorsätzlich, dann zeigt das, dass man in der Beziehung nicht glücklich ist. Auch wenn es statistisch gesehen in jeder zweiten Beziehung vorkommt und die digitalen Möglichkeiten es sehr leicht machen, ist die Treue und das Vertrauen in der Beziehung ein wichtiger Faktor. Jeder Partner braucht natürlich seinen Freiraum und auch in den besten Beziehungen gibt es selbstverständlich Geheimnisse. Ein Fremdgehen ist allerdings immer ein Vertrauensmißbrauch.
Spiel mit dem Feuer
Die Anonymität im Internet hat nicht nur Vorteile. Vor allem dann, wenn die potentielle Partnerin sie ausnützt. Die Suche auf verschiedenen Plattformen ist einfach uns schnell. So vereinbart man rasch ein Treffen mit einer Person, die man nicht kennt. Das Dating bekommt auf diese Weise ein ganz neues Gesicht, denn was tatsächlich hinter dem ansprechenden Profil steckt, erkennt man erst, wenn man der Person gegenüber steht. Vor allem Frauen setzen sich bei dieser Form der Partnersuche großer Gefahr aus. Aber auch für Männer kann eine heiße Nacht rasch zu einer Gefahr werden. Spätestens, wenn Krankheiten ins Spiel kommen, oder man an eine Bande gerät. Erpressung ist nicht nur ärgerlich, sondern kann aus einem harmlosen Stressabbau ein lebensveränderndes Problem machen.
Ist Fremdgehen wirklich so schlimm?
Auch wenn man es sich gerne schönreden möchte und nach dem Prinzip einmal ist keinmal einen einmaligen Seitensprung für OK hält, lautet die Antwort eindeutig Ja. Ist Fremdgehen wirklich so schlimm? Ja, weil es immer der Ausdruck dafür ist, dass man in der aktuellen Beziehung nicht glücklich ist, oder zumindest etwas fehlt. Allerdings haben wir die Möglichkeit daran etwas zu ändern. Würde uns an der Beziehung nichts liegen, dann würden wir sie beenden und statt eines Seitensprungs eine neue Beziehung beginnen. Dass wir nur für eine kurze Episode aus der Beziehung ausbrechen zeigt allerdings, dass es doch noch etwas gibt, das uns an unsere Partnerin bindet.
Reden ist Gold
Ist man sich darüber erst einmal bewußt, dann ist es leicht, es zu ändern. In einem Gespräch mit der Partnerin kann man die Probleme ansprechen und die eigenen Bedürfnisse aufzeigen. Gelingt es, in einer Beziehung eine Krise, oder eine schwierige Phase zu überstehen, dann kann das die Partnerschaft stärken und festigen. Gelingt es, die Partnerin auf die Probleme zu sensibilisieren, dann kann man damit rechnen, dass sich etwas ändern wird. Alternativ zu einem offenen Gespräch kann man aber auch alleine etwas verändern.
Frischer Wind
Ist man in der Beziehung unzufrieden, dann sollte man etwas verändern. Auch wenn die Trennung eine Option ist, die man niemals außer Acht lassen sollte, lohnt es sich in den meisten Fällen, an der Beziehung zu arbeiten. Ein Gespräch ist eine Variante. Eine andere ist das Verändern des eigenen Verhaltens. Ändert man seine Einstellung und sein Verhalten gegenüber der Partnerin, bringt wieder einmal Blumen mit und sorgt für romantische Momente, dann kann das die Beziehung wieder in Schwung bringen. Statt eine fremde Frau zu verwöhnen kann man dasselbe auch bei der eigenen Partnerin machen. Eine sinnvolle Investition in eine Partnerschaft.
Monogamie
Treue ist ein menschliches Bedürfnis. Wir alle erwarten es von unseren Partnern. Die Sicherheit einer funktionierenden Beziehung ist in unserer bewegten und schnelllebigen Zeit ein wichtiger Ruhepol. Beziehungen sind immer mit Arbeit verbunden. Aufwand, der uns bei der Eroberung eines One-Night-Stands leicht fällt, aber daheim meist viel besser investiert wäre. Die steigende Zahl der Eheschließungen und eine Rückgang der Scheidungsrate zeigen, dass die Partnerschaft und Ehe wieder einen höheren Stellenwert genießt. An der Beziehung zu arbeiten ist wichtig und sorgt für ein, auf allen Ebenen erfülltes und entspanntes Leben. Der Preis für das Fremdgehen ist hoch und in fast allen Fällen nicht gerechtfertigt.
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